Kota, die finnische traditionelle Behausung

Der Kota ist eine traditionelle Behausung und ist tief in der finnischen Kultur und Geschichte verwurzelt, insbesondere im nördlichen Teil des Landes, in Lappland. Das Wort „kota“ ist uralt und bedeutet „Wohnung„. Interessanterweise leitet sich das moderne finnische Wort „koti“ (Zuhause) ebenfalls von „kota“ ab. In der finnischen Literatur taucht der Begriff seit den Zeiten von Agricola auf. In diesem Beitrag erzählen wir mehr über die Geschichte und die unterschiedlichen Arten der finnischen Kotas.

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Was ist ein Kota?

Ein Kota ist eine traditionelle Behausung, die ursprünglich von den Samen, der indigenen Bevölkerung Lapplands, verwendet wurde. Diese Kotas sind typischerweise klein bis mittelgroß, konisch geformt und leicht zu errichten.

Traditionelle Kotas haben eine Kegelform und wurden auf Riffen gebaut und mit Materialien wie Leder, Strohplatten, Stoff oder Torf bedeckt. In der Mitte der Hütte befand sich meist eine Feuerstelle. Diese Bauweise machte den Kota ideal für Jäger, Sammler und Halbnomaden, die eine mobile Lebensweise führten.

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In modernen Zeiten dient der Kota nicht mehr als Wohnraum, sondern als Erholungsgebäude zum Grillen (Grillkota) und Verweilen oder Übernachten. In Finnland findet man in vielen Naturreservaten feste Kotas aus Holzblöcken, die Besucher frei für Grillen, Verweilen oder gar Schlafen („Kotalaavu“ oder „Laavu“) verwenden können.

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Links: Kota im finnischen Wald, Fotograf Väisänen, A. O. 1926-1928. Rechts: Kota in Russisch-Lappland, 1882 / Museovirasto, Sammlung Finno-Ugrische Bildersammlung.

Ursprünge und Entwicklung der finnischen Kota:

Der Kota hat seine Wurzeln in der nomadischen Lebensweise der Samen, die als Rentierhirten in den weiten Tundren und Wäldern Lapplands lebten. Ursprünglich wurde der Kota aus natürlichen Materialien wie Holzstangen, Rentierfellen und Birkenrinde gebaut. Diese Konstruktion ermöglichte es den Samen, den Kota leicht und zügig abzubauen, zu transportieren und an einem neuen Ort wieder aufzubauen, was für ihre nomadische Lebensweise ideal war.

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Die älteste und am längsten genutzte Wohnform im nördlichen Eurasien ist die Kota Hütte. Bereits in prähistorischer Zeit begannen die Finnen, festere Gebäude zu nutzen, doch Kotas blieben lange Zeit als Kochstellen, Küchen und mobile Heime für Rentierzüchter in Gebrauch. Heute wird dieser Gebäudetyp noch immer von den Tunturi-Sami sowie den Obin-Ugric und den Samojeden genutzt.

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Von Oben Links: 1. Sami Kota in Enontekiö, Finnland. 2. Kota der Colt- Lappen, Aus der Ausstellung über Sowjetkarelien im Russischen Museum in Leningrad, 1935. 3. sechseckige Kota-Hütte 1926, Fotograf Itkonen, Toivo Immanuel. 4. Ein mit Torf bedecktes Korvakota 1933. Fotograf Manninen, Ilmari / Alle Bilder: Museovirasto, Sammlung Finno-Ugrische Bildersammlung.

Finnischer Kota – Struktur und Design:

Ein traditioneller finnischer Kota hat aber meistens eine runde oder polygonale Grundform und eine konische Struktur, die an ein Tipi erinnert. Das Design ist sowohl ästhetisch ansprechend als auch funktional, da es Schutz vor den extremen Wetterbedingungen Lapplands bietet. Die konische Form und die zentrale Feuerstelle ermöglichen eine effiziente Wärmeverteilung und Rauchableitung, was den Innenraum angenehm warm hält, selbst bei eisigen Außentemperaturen.

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Von links: 1. Kota auf derm Middags-Tafelberg 1896, Fotograf Olson, A. 2. Der Kota der Expedition von Kai Donner 1913, Fotograf Donner, Kai / Staatliches Amt für Altertümer, Sammlung Finno-Ugrische Bildersammlung.

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Welche Arten von Kotas existieren?

Zusammenfassung der verschiedenen Kota-Arten der Samen in Finnland:

Der Überblick behandelt die Kota-Wohnformen der Samen von den Jahren 700 bis Anfang des 20. Jahrhunderts, wobei der Schwerpunkt auf Lappland in Finnland liegt. Die Kotas werden in vier Hauptkategorien unterteilt:

1. Transportabler Kota:

  • Pistekota: Eine kegelförmige Struktur aus Holzstangen und Rinde, später aus Stoff. Der Pistekota („Punkt-Kota“) war die primäre Wohnform der Samen während des sogenannten „Liesilatomus-Zeitalters„. Er diente später als temporäre Unterkunft für Aktivitäten wie Jagen und Fischen.
  • Korvakota: Entwickelt im 17. Jahrhundert, besteht der Korvakota („Ohren-Kota“) aus gebogenen Holzstangen, die eine stabilere und geräumigere Struktur bilden als der Pistekota. Er wurde hauptsächlich von den Rentierhirten verwendet und ersetzte den Pistekota als bevorzugte Wohnform.

Der Inari Sami Johan West vor seinem transportablen Korvakota auf dem Ounastunturi 1896, Fotograf Sandman, Jonas Albert / Museovirasto, Sammlung Finno-Ugrische Bildersammlung.

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2. Fester Kota:

  • Pistekota: Ähnlich wie der transportable Pistekota, aber mit einer schweren Torfabdeckung, die ihn zu einer festen Struktur macht.
  • Korvakota: Auch als feste Struktur mit einer Torfabdeckung, manchmal mit einer Holzverschalung unter der Torfschicht. Diese Variante wurde sowohl als Sommer- als auch als Winterbehausung genutzt.
  • Hirsikehäkota: Eine sechseckige oder achteckige Struktur aus Holz, die archäologisch nachgewiesen ist. Sie wurde durch Sandwälle gestützt und hatte in der Mitte einen steinernen Herd.
  • Salvoskota: Eine Weiterentwicklung des Hirsikehäkota, bei dem die Basis aus Blockhüttenbau bestand. Der Salvoskota hatte eine quadratische Grundfläche und war stabiler und dauerhafter.

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Von Links: 1. Aku Jääskeläinen’s transportabler „Pistekota“ 1927, Fotograf
Rytkönen, Ahti. 2. Feste Hirsikota, auch Block- und Torfhütte genannt in Seurasaari 1928 / Museovirasto, Sammlung Folklore-Bildsammlung.

Die verschiedenen Kota-Arten spiegeln die Anpassungsfähigkeit und die sich verändernden Lebensweisen der Samen wider. Der Übergang von transportablen zu festen Strukturen zeigt die Entwicklung von nomadischen zu mehr sesshaften Gemeinschaften, insbesondere mit der Ausbreitung der äußerst wichtigen Rentierzucht. Die archäologischen Funde und historischen Aufzeichnungen bieten einen Einblick in diese bedeutenden kulturellen Veränderungen.

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Moderne Anwendungen des Kota

Vom traditionellen Zelt zur modernen Nutzung

In der heutigen Zeit hat sich der nordische Kota weiterentwickelt. Moderne Versionen bestehen häufig aus robusteren Materialien wie Holzblöcke, Stoff und Metall, um den Anforderungen der heutigen Nutzung gerecht zu werden. Sie werden oft als Campingzelte, Saunen oder gemütliche Hütten in Ferienanlagen verwendet. Trotz dieser Modernisierungen bewahren sie den traditionellen Charme und die Funktionalität.

Die festen Kotas aus robusten Holzblöcken werden oft in privaten Gärten gebaut und zum Grillen und Verweilen verwendet. In Finnland bieten viele Gemeinden die freie Nutzung der Blockhaus-Kotas für die Besucher von Naturschutzgebieten und Freizeitanlagen an.

In unseren finnischen Weihachtsdörfen nutzen wir seit über 20 Jahren 6m-10m große Kota-Zelte, auch Tipis genannt. Dort kann man sich am Lagerfeuer aufwärmen, finnischen Flammlachs und Glögi-Beerenglühwein genießen.

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Zwei Lappenzelte auf dem Augustusplatz in Leipzig.

Grillkota – Ein Stück Lappland im eigenen Garten

In Deutschland erfreut sich die Grillkota großer Beliebtheit. Diese hölzernen Konstruktionen bieten eine perfekte Möglichkeit, Freunde und Familie zu einem gemütlichen Grillabend im eigenen Garten einzuladen. Dabei verbinden sie traditionelle Bauweisen mit modernen Annehmlichkeiten.

Vorteile eines Kota

  1. Vielseitigkeit: Ein Kota kann als Schlafplatz, Küche, Sauna oder Grillhütte genutzt werden.
  2. Einfache Konstruktion: Die einfache Bauweise von transportablen Kotas ermöglicht eine schnelle Errichtung und Abbau.
  3. Tradition trifft Moderne: Moderne Kotas bewahren den kulturellen Charme und sind gleichzeitig an die Bedürfnisse der heutigen Zeit angepasst.
  4. Gemeinschaftsgefühl: Ein Kota schafft einen geselligen Raum, der ideal für Treffen mit Freunden und Familie ist.

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Von links: 1. Kota in Monganmäki 1932, Fotograf Reponen, Astrid. 2. Der Kota des Jagdvereins Säkylä, Finnisches Jagdmuseum. 3. Moderne Kota als Rastplatz im Wald 1998, Fotograf Juha K. Kairikko. 4. Ein Kota im finnischen Lappland / Museovirasto.

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In dem Beitrag berichten wir über "Kota" - die traditionelle transportable Behausung des indigenen Volks Sami aus Lappland.

Quellen:

Finna.fi
Sanat.csc.fi
Perinnemestari.fi

Jumalasuomi.com
Seikkailijattaret.fi
Digisarka.fi

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