Das Rentier, also poro (Teil 2)

Im zweiten Teil der Rentier Artikelserie geht es um das Geweih, Sozialverhalten und die süßen Rentierkälber.

Im ersten Teil der Artikelserie berichteten wir über den Lebensraum und das Aussehen der Rentiere in Finnland. Im zweiten Teil geht es insbesondere um ihr einzigartiges Geweih, Sozialverhalten und Rentierkälber.

Das Rentiergeweih ist eines der am schnellsten wachsenden Knochen auf der Welt. In der schnellsten Phase wachsen sie sogar 2cm am Tag. Auch wenn die Tiere jedes Jahr ein neues Geweih bekommen, beeinflusst die Größe und der Zustand des Geweihs den Status des einzelnen Tieres in der Rentierherde. Verliert ein Rentier sein Geweih oder wird dieses beschädigt, verschlechtert sich auch der Rang des Tieres innerhalb der Herdenhierarchie.

Auch die weiblichen Rentiere haben ein Geweih, was bei anderen Hirscharten der Welt nicht vorkommt. Beide Geschlechter werfen ihr Geweih einmal im Jahr ab und manchmal kann man diese im Wald beim Wandern entdecken. Männliche Tiere werfen ihr Geweih im Herbst ab und Weibchen erst im Frühjahr. In Finnland nennt man Rentiere ohne Geweih „nulppo“.

Rentiere Kalb Poro Familie
Eine kleine Rentierfamilie ist unterwegs in Lappland.

In der Paarungszeit im Herbst sammeln Männchen kleine Herden von 10 bis 20 Weibchen (parttio), die sie mit viel Mühe zusammenhalten und verteidigen müssen. Oft verlieren männliche Tiere wegen der Anstrengungen in dieser Zeit viel Gewicht. Nachdem die weiblichen Tiere gedeckt wurden, gehen die Tiere wieder ihrer Wege und die Männchen fangen an ihr Gewicht wieder aufzubauen.

Nach der eisigen Kältezeit im Winter werden im Frühjahr die kleinen niedlichen Rentierbabys geboren. Es kommt allerdings vor, dass Rentierkälber erst im November/Dezember auf die Welt kommen. Bei der Geburt wiegen die Kälber 4-6 kg, wachsen jedoch sehr schnell und wiegen bereits nach ein paar Monaten um die 50kg. Auch die Kälber bekommen schnell ihr erstes Geweih. Im Herbst kann man daher oft kleine Rentierjunge mit ca. 20cm langen Geweihen rumlaufen sehen.

Weibliche Rentiere können bis zu 18-20 Jahre alt werden, während Männchen nur gute zehn Jahre in der freien Wildbahn überleben.

Zwar sind die Rentiere auf den Weihnachtsmärkten nicht zu sehen, aber Kalevala Spirit bietet immer hochwertige finnische Rentierfelle an. Diese können in den finnischen Weihnachtsdörfern in Hannover, Leipzig, Stuttgart und Straßburg sowie im Onlineshop erworben werden und stammen aus traditionellen finnischen Rentierhaltungen.

Rentierfelle fühlen sich sehr weich an.

Da die Haare im Fell hohl sind, brechen sie leicht. Daher muss bei der Pflege größtmögliche Sorge angewendet werden. Die Felle der Tiere sind jedoch sehr feuchtigkeitsresistent und sehr warm.

Wusstet Ihr, dass man auch in Deutschland Rentiere sehen und die Kultur des indigenen Sami-Volkes hautnah erleben kann? Mehr dazu im Finntastic-Blog.

Quellen:
www.tunturisusi.com/hirvet/poro.
www.paliskunnat.fi/poro/
www.samisoster.fi/muitogiisa/perinteiset-elinkeinot

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